Anlässlich der Vorstellung der DAVE-Marktberichte mit der Analysen von 20 deutschen Städte veranstalteten wir mit unseren DAVE-Partnern ein Livestream-Event aus Berlin.
Welche Immobiliensegmente haben in der Corona-Zeit gewonnen und wer hat verloren? Hier ein Überblick über alle wichtigen Fakten:
Wohnen ist der Gewinner der Corona-Krise: In keinem Markt ist von einem Rückgang bei den Mieten und Kaufpreise (sowohl bei Neubauten, als auch im Bestand) auszugehen. Es sind vielmehr Steigerungen zu erwarten.
Peter Schürrer, DAVE-Geschäftsführer sagt hierzu: „Wohnen ist der Gewinner der Corona-Krise. Denn es hat sich gerade jetzt gezeigt, wie wichtig die eigenen Vierwände sind, ob im Eigentum oder zur Miete.“
Pflege und Health-Care Immobilien erfahren ebenso eine hohe Nachfrage, denn der Gesundheitsmarkt ist gerade in dieser Zeit stark in den Fokus gerückt.
Im Bereich Logistik muss zwischen Konsumgüter- und Industrielogistik differenziert werden, wie Automobilbranche zeigt.
Im Handel stehen besonders die High Streets vor der Überlebensfrage. Während die Modebranche um das Überleben kämpft, gewinnen Nahversorger, Super- und Drogeriemärkte besonders in guten Stadtlagen. Neue Konzepte sind demnach besonders in den Zentren gefragt. Corvin Tolle sagt so: „Der Einkauf beim Bäcker und im kleinen Geschäft ist unter sozialen Aspekten der Gewinner der Krise, da der Kunde sich dort wohler fühlt als im Kaufhaus.“
Die Hotellerie kämpft ums Überleben. Gerade im Bereich Messen- und Kongressreisen zeichnen sich Insolvenzen ab. Kleine individuelle Häuser in Ferienregionen oder mit Alleinstellungsmerkmalen können jedoch besser durch die Krise kommen. Womöglich ist hier eine Neuaufstellung der Branche zu erwarten.
Ein großes Fragezeichen wirft das Bürosegment auf. Unklar ist es, wie viel Fläche in Zukunft gebraucht wird. Ein Abgesang auf das Büro ist aber noch nicht angebracht. „Gerade als Kommunikationsort wird es hingegen einen neuen hohen Stellenwert bekommen. Menschen brauchen den Austausch mit Menschen. Kreativität im Homeoffice ist begrenzt, da sie vom Miteinander lebt“, so resümiert Schürrer. Es müssen daher zukünftig neue Konzepte wie flexible Büros getestet werden. Auch kleinere Einheiten werden stärker gefragt.
Banken sind derzeit allgemein nicht bereit, bei Finanzierungen ins Risiko zu gehen. „Hier sind wir als Branche gefragt, Lösungen wie Financial Engineering, erhöhtes Eigenkapital oder Joint Ventures zu finden“, so Tolle.
Jens Lütjen ergänzt abschließend: „Besonders bei Objekten außerhalb der Asset-Klasse Wohnen sind Banken aktuell auf eine regionale und objektbezogene hohe Daten-Transparenz angewiesen. Wir haben immer schon hohe Anforderungen der Banken im Rahmen der Due Diligence erlebt. Aber gerade jetzt und auch zukünftig werden die Objektprüfung und die damit verbundene Ertragsstärke noch einmal stärker in den Fokus genommen.“